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SAP BNAC: In sechs Phasen zur Einführung

In diesem Fachartikel erfahren Sie, wie Sie SAP BNAC erfolgreich in 6 Phasen einführen und Ihr Asset Lifecycle Management nachhaltig optimieren.

Autor: Michael Zangl, Head of Business Development

Für die Einführung von SAP Business Network for Asset Collaboration (SAP BNAC) sprechen viele gute Gründe. Doch wie gelingt die Implementierung erfolgreich? Der Weg dorthin lässt sich sinnvoll in sechs Phasen unterteilen.

Die Instandhaltung technischer Anlagen ist ein Zusammenspiel zwischen Betreiber, Hersteller und Servicepartnern – Informationen müssen effizient und zuverlässig ausgetauscht werden. Bislang erfolgte dieser Austausch oft in getrennten Systemen und manuell, was zu Medienbrüchen, Datenverlusten und Zeitverzug führte.

Mit SAP BNAC hat SAP eine cloudbasierte Lösung geschaffen, die diese Hürden überwindet. Sie ermöglicht ein kollaboratives Netzwerk, in dem alle Beteiligten – Betreiber, OEMs und Instandhalter – zentral auf relevante Asset-Daten zugreifen und diese gemeinsam pflegen können. Dadurch wird nicht nur die Zusammenarbeit vereinfacht, sondern auch die Grundlage für neue Geschäftsmodelle wie Equipment-as-a-Service (EaaS) oder vorausschauende Instandhaltung (Predictive Maintenance) geschaffen.

SAP BNAC: Implementierung in sechs Phasen

1. Analyse und Definition der Prozesse

Der erste Schritt besteht in der gründlichen Analyse der bestehenden Instandhaltungs- und Asset-Management-Prozesse aller Beteiligten. Welche Abläufe funktionieren? Wo bestehen Schwachstellen? Welche Prozesse können durch SAP BNAC optimiert, ersetzt oder neu eingeführt werden? Gleichzeitig sollte geprüft werden, welche regulatorischen Anforderungen und Branchenstandards zu beachten sind.

Auf Basis dieser Erkenntnisse werden Soll-Prozesse definiert. Dabei wird auch deutlich, inwiefern bestehende SAP-Systeme eingebunden werden können und wo die erweiterten Funktionen von SAP BNAC zum Tragen kommen. Wichtig ist eine realistische Projektplanung mit klaren Verantwortlichkeiten und Etappenzielen – idealerweise in Form von Teilprojekten, um Agilität zu wahren und erste Mehrwerte frühzeitig sichtbar zu machen.

Webinar BNAC

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Michael Zangl

Head of Business Development

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Optional kann die Analyse-Phase durch einen PoC (Proof of Concept) unterstützt werden, um dem Fachbereich anschaulich die Prozesse aufzuzeigen. Ausserdem kann eine Einbindung von einzelnen Geschäftspartnern sinnvoll sein, um schon frühzeitig die Anforderungen der Geschäftspartner in Betracht ziehen zu können.

2. Definition der Asset-Strukturen

Ein zentrales Element von SAP BNAC ist die Verwaltung digitaler Zwillinge physischer Assets. Um diese erfolgreich abbilden zu können, müssen Unternehmen frühzeitig klären, wie die Asset-Strukturen aufgebaut sein sollen, welche Daten erforderlich sind und in welcher Detailtiefe Informationen hinterlegt werden.

Diese Struktur orientiert sich an den definierten Soll-Prozessen sowie an relevanten Normen (z. B. ISO 14224) und gesetzlichen Vorgaben. Die genaue Definition verhindert sowohl Datenlücken als auch eine Überfrachtung mit irrelevanten Informationen. Ziel ist eine konsistente, qualitativ hochwertige Datenbasis.

3. Systemintegration und Konfiguration

Sind die Asset-Strukturen und Prozesse definiert, erfolgt die technische Konfiguration innerhalb von SAP BNAC. Unternehmensprofile werden erstellt, Schnittstellen eingerichtet und Benutzerrollen zugewiesen. Dabei ist es wichtig, eine nutzerfreundliche Oberfläche zu schaffen und gleichzeitig die langfristige Skalierbarkeit der Lösung zu sichern.

Auch wenn anfangs nur Teilfunktionen umgesetzt werden, sollte die Plattform so konfiguriert werden, dass spätere Erweiterungen reibungslos integriert werden können. Frühzeitiges Anwenderfeedback hilft dabei, Funktionen praxisnah zu gestalten und Akzeptanz aufzubauen.

4. Pilotphase

In der Pilotphase wird SAP BNAC zunächst in einem begrenzten Umfang eingesetzt – etwa für einen ausgewählten Anlagentyp oder Standort. Dies ermöglicht es, reale Erfahrungen zu sammeln und mögliche Schwachstellen im Zusammenspiel von Prozessen, Technik und Organisation zu identifizieren.

Wichtige Erkenntnisse – etwa zur Datenqualität, Nutzerführung oder Systemverfügbarkeit – werden dokumentiert und in einer Pilot-Summary festgehalten. Diese fließt dann in die nächsten Projektphasen ein. Gleichzeitig wird die Akzeptanz bei den Endanwendern gestärkt, da ihre Rückmeldungen aktiv in die Weiterentwicklung einbezogen werden.

5. Umsetzung und Rollout

Nach der erfolgreichen Pilotierung beginnt die umfassende Implementierung: auf Basis der Pilot-Summary wird ein Detailkonzept entwickelt, das alle relevanten Szenarien und Funktionen berücksichtigt. Die finale Konfiguration von SAP BNAC erfolgt, Zusatzentwicklungen werden realisiert, und schließlich folgt der Go-live.

Parallel dazu wird das Change Management intensiviert. Mitarbeitende müssen mit der neuen Lösung vertraut gemacht werden – durch gezielte Schulungen, unterstützende Materialien (z. B. Tutorials, Handbücher) und die Begleitung durch Key-User. Nur so gelingt der flächendeckende Rollout reibungslos. Wichtig ist auch, die Geschäftspartner in das Change Management miteinzubeziehen.

6. Betriebsübergabe und kontinuierlicher Support

Nach dem Go-live ist der Betrieb der Lösung sicherzustellen – sei es durch internes Application Management oder einen externen Dienstleister. Neben dem klassischen Support umfasst dies auch die kontinuierliche Weiterentwicklung, das Einspielen von Updates und die Anpassung an neue Rahmenbedingungen.

Ziel ist ein stabiler, zukunftsfähiger Betrieb von SAP BNAC – mit einem Support-Modell, das sowohl Reaktionsschnelligkeit als auch Innovationsfähigkeit ermöglicht. Unternehmen sollten dabei regelmäßig evaluieren, wie gut die Lösung in der Praxis funktioniert, und auf dieser Basis weitere Optimierungen anstoßen.