19.07.2023 · 1361 Aufrufe

Der SAP EAM Infotag in Walldorf 2023

Autor: Eckhardt Siess, Partner Manager

Gebäude und technische Infrastruktur, Maschinen, Anlagen, Werkzeuge und Fahrzeuge werden allgemeinhin als Assets bezeichnet und stellen in fast allen Branchen wichtige Wertschöpfungsfaktoren dar. Leistungsabfälle oder im schlimmsten Fall komplette Ausfälle von Assets wirken sich entsprechend stark auf die Produktions- und Unternehmensabläufe aus und verursachen teilweise nicht unerhebliche Kosten. Mit der richtigen Instandhaltungsstrategie und dem Einsatz von innovativen Technologien können Instandhaltungsprozesse automatisiert, optimiert und damit effizienter und flexibler gestaltet werden.

 

 

 

 

„Was nicht dokumentiert ist, ist nicht durchgeführt“

Wie interessant und relevant dieses Thema ist, zeigte sich wieder durch das grosse Interesse und die Resonanz während des SAP Enterprise Asset Management Infotags am 6. Juli am Hauptsitz der SAP in Walldorf. In Kooperation mit SAP lud die Orianda Solutions AG zu einem umfangreichen Erfahrungs- und Wissensaustausch ins SAP Guesthouse Cloud 44 ein.

Instandhaltungsleiter, Instandhaltungsingenieure, SAP Verantwortliche und weitere Vertreter:innen aus den Industriebereichen wie etwa Chemie, Lebensmittel, Automatisierungstechnik, Automobilzulieferer, Industriedienstleister, und HighTech nutzten die Möglichkeit, sich mit Expert:innen der Orianda und SAP auszutauschen.

Nach einer Begrüssung durch Shobhit Jain, Regional Business Development Manager – Digital Supply Chain bei SAP und Eckhardt Siess von Orianda erhielten die Teilnehmer eine Einführung von Elmar Paul, Chief Process Owner Asset and Service Management bei SAP zu der strategischen Ausrichtung und den Prioritäten im Bereich Intelligent Asset Management. Elmar ging auch auf das Intelligent Asset Management Solution Portfolio und SAPs Key Investment Areas in diesem Bereich ein.

"Was nicht dokumentiert ist, ist nicht durchgeführt" lautet einer der Grundsätze in der Instandhaltung im GMP-Umfeld. Eine lückenlose Nachvollziehbarkeit der durchgeführten Instandhaltungstätigkeiten stand somit im Fokus des Projekts bei der BACHEM AG. Der hochinteressanter Kundenvortrag von Beat Meyer, Vice President Technics & Maintenance zeigte auf wie es dank durchgängigen Prozessen in der SAP-GUI und dem SAP Asset Manager gelungen ist, dieses Ziel mit einem für den Endanwender einfachen und zuverlässigem Werkzeug zu erreichen. Die Anlagenzuverlässigkeit und -verfügbarkeit basiert auf effizienten und effektiven Instandhaltungsprozessen. Die IT-seitige Digitalisierung dieser Prozesse ist die Grundlage, um komplexe technische Anlagen und deren Instandhaltungsbedarf ganzheitlich zu planen, zu dokumentieren und die Ergebnisse zu Optimierungsmassnahmen heranzuziehen.

Den Mehrwert von SAP-Lösungen live in Aktion erleben

Mit SAP S/4HANA Maintenance Management legen Unternehmen die Grundlagen der Digitalisierung ihrer Instandhaltungsprozesse und schaffen die Verknüpfung zu den umliegenden Geschäftsprozessen der Finanzen, der Logistik, der Produktion, des Vertriebs und des Personalwesen. Michael Zangl, Business Development Manager bei der Orianda zeigte aufschlussreich auf, wie dies mit dem SAP „Best Practice“ Ansatz funktioniert.

Nach dem gemeinsamen Mittagessen zeigte ein Besuch in SAPs Industry 4.0 Pop-Up Factory den Mehrwert von SAP-Lösungen live in Aktion, erfahrbar und anfassbar. Auf über 500 qm Fläche ist dies für Lösungen der Digital Supply Chain und für Industry 4.0 möglich. Irina Milevska, Product Specialist @ Industry 4.0 Center zeigte den Teilnehmer:innen unter anderem eine komplette Produktionslinie zum Mischen und Abfüllen von Flüssigkeiten, wie sie in der Prozessindustrie zum Einsatz kommt. Demonstriert wurde sehr realitätsnah ein End-to-End Asset Management Use Case.

Der Wartungs-, Reparatur- und Betriebsprozess (MRO) stellt kontinuierlich sicher, dass während der Wartungstätigkeit die richtigen Teile und Werkzeuge zur Verfügung stehen, die für den Betrieb der Anlagen erforderlich sind, und hat große Auswirkungen sowohl auf die Gesamtleistung als auch auf die Gesamtkosten. Regina Kafizova, Product Manager IBP for MRO bei SAP zeigte mit SAP Integrated Business Planning (IBP) for Maintenance, Repair and Operations (MRO) wie von einer Langfristplanung eine Feinplanung abgeleitet werden kann und diese dann in die Geschäftsprozesse eingebunden wird.

Bei der Asset-Zusammenarbeit im SAP Business Network handelt es sich um die gemeinsame Nutzung von Asset-Daten und Workflow-Prozessen zwischen einem Asset-Eigentümer, einem Betreiber, einem Hersteller und einem Dienstleister – von der Asset-Definition über die Inbetriebnahme bis hin zur Wartung – um ein optimales Asset-Management zu erreichen.

Florian Seebauer, Senior Director, SAP Business Network & Direct Procurement Solutions bei SAP zeigte auf, wie Zusammenarbeit in der Instandhaltung mit dem SAP Business Network for Asset Collaboration funktioniert.

«Die Störungsbehebung mit SAP Field Service Management (SAP FSM) in der internen Instandhaltung» war das Thema von Matthias Vetter, Consultant Manger bei Orianda.
Bei einer Störungsbehebung und der Instandsetzung sind ein schneller Informationsfluss und Automatisierungen elementar für eine einfache Abwicklung. Die Informationen zu der Störung müssen möglichst schnell in einer strukturierten Form vom Maschinenbediener zum Instandhaltungstechniker gelangen. Hierbei unterstützt SAP FSM mit einer einfachen Störungserfassung, einer automatisierten Zuweisung des Auftrages zu einem Techniker und Benachrichtigung des Technikers.

 

 

Das ein oder andere Thema ist für viele noch "Zukunftsmusik"

„Wie können Risiken auf der Grundlage logischer Gruppierungen von Anlagen analysiert werden, sodass Sie Asset-Management-Strategien entwickeln können?», fragte Bernd Frey, Business Development Manager @ Orianda Solutions AG in seinem abschliessenden Vortrag. Die Verfügbarkeit von Anlagen wird im Wesentlichen von deren Zuverlässigkeit beeinflusst. Ungeplante Ausfälle können zu immensen Kosten in der Produktion, zu Qualitäts- / Sicherheitsmängel und letztlich auch zu unzufriedenen Kunden führen. Die Zuverlässigkeit von Anlagen zu managen ist für viele Unternehmen ein zentraler Erfolgsfaktor und basiert auf der Anwendung der richtigen Instandhaltungsmassnahmen. Ganz nach dem Motto "das Richtige tun" - ist es wichtig zu verstehen, welche Massnahmen haben welchen Einfluss auf die Zuverlässigkeit von technischen Anlagen und unterstützen einen reibungslosen Wertschöpfungsprozess. SAP Asset Performance Management unterstützt bei der “methodischen Definition und Optimierung” der geeigneten Instandhaltungsstrategien und hilft, diese in die Instandhaltungsprozesse zu überführen. Mit Hilfe des “Asset Health Monitoring” können Anlagenzustände in Realtime analysiert und entsprechende Massnahmen eingeleitet werden.

Für manchen Infotag-Teilnehmer war das eine oder andere Thema noch Zukunftsmusik, jedoch stimmten alle überein, auf dem richtigen Weg zu sein und mit SAP und Orianda kompetente und innovative Partner an der Seite zu haben.